michael gutmann

sportpsychologe
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Führungsverhalten

Die Kunst besteht darin, in der jeder Situation den passenden Führungsstil zu verwenden!

Prominente Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi oder Helmut Kohl haben gezeigt: es gibt so viele Führungsstile wie Führungspersönlichkeiten.

Ob es nun darum geht, ein berufliches Team, eine Partei oder eine Sportmannschaft zu leiten, der Führungsstil ist ein wichtiger Bestandteil des Erfolges.

Bewusst oder unbewusst wird dabei, zumindest zeitweise, der eine oder andere der folgenden Führungsstile angewendet.

Die 10 bekanntesten Führungsstile

  • Autokratischer Führungsstil - Der autokratische Führungsstil ist eine Extremform des transaktionalen Führungsstils, bei dem der Leitende absolute Macht über sein Team hat. Mitarbeiter und Teammitglieder haben kaum die Möglichkeit, Vorschläge zu machen, auch wenn dies im Interesse des Teams oder der Organisation wäre.
    Die meisten Menschen ärgern sich über einen solchen Führungsstil. Aus diesem Grund führt der autokratische Führungsstile häufig zu einem hohen Krankenstand und einer hohen Personalfluktuation. Für manche Routinejobs und ungelernte Arbeiten kann dies immer noch effektiv sein, sofern die Vorteile einer hohen Kontrolle die Nachteile aufwiegen.
  • Bürokratischer Führungsstil - Bürokratische Führungspersonen arbeiten "nach dem Buch" und stellen sicher, dass alle Mitarbeitet exakt vorgegebenen Prozeduren folgen. Dieser Stil ist angemessen, wenn es um hoch gefährliche Tätigkeiten (wie Arbeit mit Maschinen, mit Giften oder in großen Höhen) oder um große Geldsummen (wie an der Börse) geht.
  • Charismatischer Führungsstil - Ein charismatischer Führungsstil erscheint einem transformationalen Führungsstil ähnlich, weil die Führungsperson großen Enthusiasmus in sein Team einbringt und seine Mitarbeiter stark motiviert. Jedoch glaubt der charismatische Leiter eher an sich selbst als an sein Team. Dies kann dazu führen, dass ein Projekt oder eine ganze Organisation zusammenbricht, wenn die Führungsperson geht, weil der Erfolg in den Augen der Mitarbeiter oder des Teams unmittelbar mit der Präsenz des charismatischen Leiters zusammenhängt. Deshalb ist ein charismatischer Führungsstil mit einer großen Verantwortung verbunden und benötigt eine langfristige Verpflichtung der Führungsperson.
  • Demokratischer oder partizipativer Führungsstil - Obwohl eine demokratische Führungsperson letztendlich die endgültige Entscheidung trifft, wird er oder sie alle Beteiligten ermuntern, sich am Entscheidungsfindungsprozess zu beteiligen. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit durch die Einbeziehung von Mitarbeitern und Teammitgliedern an entscheidenden Prozessen, sondern es hilft auch dabei, die Fähigkeiten der Beteiligten zu entwickeln. Mitarbeiter und Teammitglieder haben das Gefühl der Kontrolle über ihr Schicksal und sind deshalb stärker für ihre Arbeit motiviert als nur durch einen finanziellen Anreiz.
    Die Mitwirkung an den Entscheidungsprozessen kann zu Verzögerungen führen, aber häufig ist das Endergebnis besser. Dieser Ansatz hat vor allem dann einen Vorteil, wenn Teamarbeit im Vordergrund steht und Qualität wichtiger ist als eingesparte Zeit.
  • Laissez-faire-Führungsstil - Dieser französische Ausdruck bedeutet so viel wie "lass es laufen" und beschreibt eine Führungsperson, die ihre Mitarbeiter in Ruhe arbeiten läßt. Dies kann effektiv sein, wenn der Leiter regelmäßig die Arbeitsergebnisse kontrolliert und seinem Team entsprechende Rückmeldung gibt.
    Erfolgreich eingesetzt wird der Laissez-faire-Führungsstil in Teams mit erfahrenen, fähigen und motivierten Mitarbeitern. Allerdings kann dieser Führungsstil auch der Grund sein, wenn Manager in Situationen zu wenig Kontrolle haben.
  • Personen- oder beziehungsorientierter Führungsstil - Dieser Führungsstil ist das Gegenteil eines aufgabenorientierten Führungsstils: Der Leiter ist darauf fokussiert, zu organisieren, zu unterstützen und Mitarbeiter seines Teams zu fördern. Das Ergebnis ist häufig eine gute Teamarbeit und kreative Zusammenarbeit.
    In der Praxis werden personen- und aufgabenorientierter Führungsstil meist miteinander kombiniert.
  • Dienender Führungsstil - Dieser Begriff, erstmals von Robert Greenleaf in den 1970er Jahren benutzt, beschreibt eine Führungsperson, die häufig als solche gar nicht erkannt wird. Ein dienender Leiter ist jemand, der seine Führungsarbeit ganz in den Dienst des Teams stellt.
    In mancher Hinsicht ist der dienende Führungsstil eine Form des demokratischen Führungsstils, da das ganze Team in die Entscheidungsfindung eingebunden ist. Befürworter dieses Führungsstils betonen, dass dienende Führungspersonen auf der Basis von Werten und Idealen führen. Demgegenüber werden dienende Leiter häufig in Wettbewerbssituationen von Führern mit anderen Führungsstilen in den Schatten gestellt.
  • Aufgabenorientierter Führungsstil - Eine hoch aufgabenorientierte Führungsperson ist ausschließlich auf die Erledigung der Aufgabe konzentriert und kann dabei sehr autokratisch sein. Sie legt Wert darauf, die Arbeit und die dazugehörigen Rollen aktiv zu definieren, Strukturen aufzubauen, zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren. Jedoch interessieren sich aufgabenorientierte Leiter wenig für das Wohlbefinden ihres Teams. Deshalb hat dieser Stil - ähnlich wie der autokratische Führungsstil - häufig Probleme mit der Motivation und Fluktuation der Mitarbeiter.
  • Transaktionaler Führungsstil - Dieser Führungsstil setzt voraus, dass die Teammitglieder ihrem Leiter gehorchen, wenn sie eine Aufgabe übernehmen. Die "Transaktion" besteht (üblicherweise) darin, dass die Organisation die Teammitglieder im Gegenzug für ihre Anstrengungen und Mitarbeit bezahlt. Sie behält sich aber auch das Recht vor, Teammitglieder zu "bestrafen", wenn deren Arbeit nicht dem vereinbarten Standard entspricht.
    Die Teammitglieder können bei einem transaktionalen Führungsstil wenig unternehmen, um die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit zu verbessern. Der Leiter kann finanzielle Anreize geben, die zu höheren Standards oder einer größeren Produktivität motivieren. Fällt das Lob bei gelungener Arbeit weg und greift der Führende nur noch dann mit Kritik ein, wenn etwas schief läuft, spricht man von "Management by exception".
    Der transaktionale Führungsstil ist eher ein Weg des Managens als ein wirklicher Führungsstil. Der Einsatz ist wenig geeignet bei anspruchsvollen oder kreativen Arbeiten, wird aber trotzdem in vielen Organisationen häufig verwendet.
  • Transformationaler Führungsstil - Eine Person mit diesem Führungsstil ist eine wirkliche Führungsperson, die ihre Mitarbeiter laufend mit gemeinsamen Zukunftsvisionen inspiriert. Transformationale Leiter sind ständig präsent, ihr Enthusiasmus ist oftmals ansteckend und sie verbringen viel Zeit mit Kommunikation. Sie führen nicht unbedingt von oben, da sie Verantwortung innerhalb des Teams delegieren.

Der Schlüssel zum Erfolg: Situative Führung

In vielen Organisationen sind sowohl transaktionale als auch transformationale Führungsstile notwendig. Transaktionale Führungspersonen stellen sicher, dass Routinearbeiten zuverlässig erledigt werden, während sich transformationale Leiter um wertsteigernde Initiativen kümmern.

Obwohl der transformationale Führungsstil häufig sehr effektiv ist, gibt es keinen "richtigen" Weg, der in allen Situationen optimal ist. Um den besten Weg zu finden, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • die Fähigkeiten und Erfahrungen des Teams,
  • die Aufgabe (Routine oder neu und kreativ),
  • das organisatorische Umfeld (stabil oder in Veränderung, konservativ oder experimentierfreudig)
  • der eigene bevorzugte oder natürliche Stil.

Eine gute Führungsperson wird je nach Mitarbeitern und Aufgaben instinktiv zwischen Führungsstilen wechseln. Das ist gemeint mit einem "situativen Führungsstil".

Zum Beispiel wird der Manager einer kleinen Firma neue Arbeiter in der Produktion mit einem bürokratischen Stil einweisen, um die Standards der Produktqualität und Arbeitssicherheit sicher zu stellen.
Der gleiche Manager wird vermutlich einen eher partizipativen Stil anwenden, wenn im Produktteam Verbesserungen der Produktlinie entwickelt werden sollen.


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